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Samstag, 14. August 2010

DIE TOLLEN HEFTE


Die TOLLEN HEFTE werden von Armin Abmeier seit 1991 herausgegeben.
Sie erschienen zuerst im MaroVerlag , jetzt in der Büchergilde Gutenberg  
Alle Hefte haben 32 Seiten, einen Schutzumschlag und sind fadengeheftet. 
Die Auflagen sind limitiert und in der Original-Flachdruck-Graphik (vergleichbar mit der Lithographie) hergestellt. Den Vorzugsausgaben ist eine zusätzliche Graphik beigelegt.


Das Tolle Heft Nr. 36 ist ein Ereignis!!!


Seit 20 Jahren gibt es die Tollen Hefte. Das neueste Heft, wunderschön gestaltet von Thomas M. Müller, versammelt alle Zeichner,die jemals ein Heft illustriert haben.
Hier zum Beispiel (von oben nach unten) Henning Wagenbreth
Sophie Dutertre, Axel Scheffler
und Rotraut Susanne Berner:





Der Herausgeber Armin Abmeier, hat seine zwanzig Lieblingssätze aus der Literatur von allen Zeichnerinnen und Zeichner der bisherigen Hefte in Bilder umsetzen lassen. Das so entstandende “Tolle Heft 36: Charakter ist nur Eigensinn” ist ab September im Buchhandel, bei der Edition Büchergilde und bei der Büchergilde Gutenberg erhältlich.

Die Zeichner sind: ATAKRotraut Susanne BernerBlexbolexSophie DutertreWolf ErlbruchChristoph FeistAnke FeuchtenbergerMoritz GötzeKitty KahaneYvonne KuschelGosia MachonMaxThomas M. Müller, Franziska NeubertChristoph NiemannVolker PfüllerAxel SchefflerStefanie SchillingKatrin StanglHenning Wagenbreth. Die Sätze stammen unter anderem von Ambrose Bierce, Groucho Marx, Paul Scheerbart, Francis Picabia, Gertrude Stein, Kurt Schwitters, Walter Serner, Joris Karl Huysmans und Maurice Sendak.

„Die Tollen Hefte“ sind buchkünstlerische Kleinode: Fadengeheftet und als mehrfarbige Original-Flachdruckgrafik gedruckt. Dabei gibt der ungerasterte Druck mit Sonderfarben den Heften ihre besondere Farbigkeit. Zusätzlich ist jedem Heft eine Grafik in Form eines Plakats beigelegt. Seit ihrer Gründung im Jahr 1991 wurde die Reihe mit zahlreichen Buch- und Grafikpreisen ausgezeichnet, unter anderem mit dem Preis der Stiftung Buchkunst und dem LUCHS der Wochenzeitung „Die Zeit“. Ausstellungen in New York, Berlin, Leipzig und Frankfurt am Main widmeten sich der Illustrationsserie.

Der Herausgeber Armin Abmeier, geboren 1940 in Göttingen, arbeitete als Buchhändler, in der Verlagswerbung und als freier Verlagsvertreter u.a. für Greno, Hanser, Schirmer/Mosel und Wagenbach. Heute lebt Abmeier in München und ist Kurator der Stiftung Illustration. 2010 eröffneten Armin Abmeier und Rotraut Susanne Berner „Die Tolle Galerie“ in München, die sich - wie auch „Die Tollen Hefte“ - der Verbindung von Text und Bild widmet.
Leipziger Internet-Zeitung




Das 34. Heft erscheint im September 2010

Tolles Heft 34
Julio Cortázar / Franziska Neubert (Ill.) 
Erzählung mit einem tiefen Wasser 
Übersetzung aus dem Spanischen von Wolfgang Promies Mit vierfarbigen Original-Flachdruckgrafiken
und einer Beilage Fadenheftung mit SchutzumschlagLimitierte Auflage, 32 Seiten
€ 16,90 / SFR 28,50 *ISBN 978-3-940111-79-1

"... bestechende Prosa mit hochkarätiger Grafik.“
Buchkultur

Diese Erzählung enthält alles, was Cortázars Rang als meisterhaften Erzähler begründet. Auf einer mondbeschienenen Insel im großen Flussdelta vor Buenos Aires wird in einem Gespräch des Ich-Erzählers mit seinem Freund Mauricio, das eher einem Monolog gleicht, die Erinnerung an einen anderen Freund wach – eine trügerische Erinnerung. Immer wieder werden die Grenzen zwischen Realität und Fantasie verwischt, so dass die Bilder mal wie Visionen, mal wie Erinnerungsfetzen wirken. Was ist damals passiert? Gab es ein Verbrechen? Warum kommt sonst ein Revolver ins Spiel? Was hat es mit dem Körper auf sich, der dort im Fluss trieb, oder war auch der nur Chimäre, das Ganze nur ein Traum? Cortázar, der auch Edgar Allen Poe ins Spanische übersetzt hat, versteht es meisterhaft, seine Erzählung zwischen Erlebtem und Erinnertem, zwischen Tatsächlichem und Eingebildetem in der Schwebe zu halten, wobei die unheimliche, düster wirkende Wasserlandschaft den dazu passenden Hintergrund abgibt. 

Julio Cortázar, geboren 1914 in Brüssel, gilt neben Jorge Luis Borges als einer der bedeutendsten Erzähler Argentiniens und Vertreter der neofantastischen Literatur. 1956 veröffentlichte er seinen zweiten Erzählungsband „Final del juego“ (Ende des Spiels), der die Erzählung „Relato con un fondo de agua“ (Erzählung mit einem tiefen Wasser) enthielt. Cortázar starb 1984 in Paris.

Franziska Neubert, geboren 1977, studierte an der HGB bei Volker Pfüller und Thomas M. Müller. Nach ihrem Diplom besuchte sie die École Nationale des Arts Décoratifs Paris. Die Eindrücke ihres Paris-Aufenthalts verarbeitete sie in der Holzschnittmappe „Souvenir en bois“, für die sie den Anerkennungspreis des „Ars Lipsiensis“ 2007 erhielt. Für die Büchergilde illustrierte Neubert „Das Spinnennetz“ von Joseph Roth.

Heft Nr. 33 ist im April 2010 erschienen: 


































Tolles Heft 33 
Ingrid Bachér / Rotraut Susanne Berner (Ill.)

Das Kind und die Katze 
Mit fünffarbigen Original-Flachdruckgrafiken
und einer Beilage
Fadenheftung mit Schutzumschlag
Limitierte Auflage, 32 Seiten
€ 16,90 / SFR 28,50 *
ISBN 978-3-940111-64-7

Blitz und Donner, Sturm und Hagel – während draußen das Gewitter tobt, kämpft ein Kind, allein zu Hause, mit der Kraft der Fantasie gegen seine Furcht an. Nur die Katze verspricht Trost und hilft ihm, die zermürbende Angst zu vergessen. Einfühlsam erzählt Ingrid Bachér, wie sich das Kind einen Verbündeten gegen das bedrohlich näher rückende Gewitter schafft: In seiner Fantasie verwandelt es die Katze in einen starken Löwen, der den Kampf gegen das Gewitter aufnimmt und ihm hilft, seine Angst zu vertreiben. Die sprachliche Intensität der Erzählung schafft die Atmosphäre eines Kammerspiels, das den Leser gefangen nimmt und die Angst des Kindes fast körperlich spürbar macht. Rotraut Susanne Berner hat diese sensibel erzählte Geschichte in atmosphärische Bilder übertragen, die das Poetische der Erzählung aufnehmen und die Macht der Fantasie beschwören.

Ingrid Bachér , geboren 1930 in Rostock, studierte an der Hochschule für Musik und Theater in Hamburg. Die Erzählung „Das Kind und die Katze“ schrieb sie in den Sechzigerjahren für ihre Tochter. Die Urenkelin Theodor Storms lebt heute in Düsseldorf und arbeitet nach zahlreichen Publikationen derzeit an einem Film über Else Lasker-Schüler.
Rotraut Susanne Berner, geboren 1948 in Stuttgart, studierte Grafik-Design an der Fachhochschule München. Seit vielen Jahren gestaltet und illustriert sie Bücher für Erwachsene und Kinder und schreibt dafür auch eigene Texte. Berner erhielt zahlreiche Auszeichnungen. Für die Edition Büchergilde illustrierte sie „Die Zauberlaterne“ von Wolfheinrich von der Mülbe und das Tolle Heft 21 "Das Wörterbuch der Familie Mausbock“ von A. L. Kennedy.







"Das Kind sehnt sich nach Hause, dabei ist es schon da: allein mit der Katze, die Eltern sind fort, draußen ist es schon dunkel, und ein Gewitter naht. In ihrer Geschichte „Das Kind und die Katze“, Anfang der sechziger Jahre erstmals im Insel-Almanach erschienen und jetzt, mit Bildern von Rotraut Susanne Berner, als „Tolles Heft“ der Edition Büchergilde veröffentlicht, entwirft Ingrid Bachér eine ebenso alltägliche wie unheimliche Situation: Das Kind traut sich nicht, Licht zu machen, in seiner Not wünscht es sich die Katze, die eben noch schnurrend auf der Bettdecke liegt, als Löwe. Und sie wächst. Und es hilft.
Wie leicht hätte man die Geschichte ins Schlaglicht greller Blitze tauchen können, mit dem Schrecken schreiben, der Verzweiflung, die man jedem Kind in einer solchen Situation nachfühlen kann. Aber Ingrid Bachér schreibt in aller Ruhe, taucht die Geschichte ins Surreale, gibt dem Kind noch in seiner Angst Kraft genug, sich letztlich selbst zu retten: durch seine Phantasie. Und auch Rotraut Susanne Berner, die hier nicht in der sympathischen Schlichtheit ihrer Wimmelbücher, sondern mit fünffarbigen Flachdruckgrafiken illustriert, spielt zwischen kindlicher Zeichnung, altem Märchenillustrationsstil und Stoffdruckanmutung mit dem Seltsamen, verschiebt das Mobiliar, lässt den Mond zum Pendel werden und die Eltern im Spielzeugauto über den Kinderzimmerfußboden fahren, der eins wird mit der Bettdecke. Sie braucht keine Dunkelheit für ihre atmosphärischen Bilder. Sie braucht noch nicht einmal einen Blitz für ihre Gewitternacht. Es bleibt rätselhaft. Es ist zauberhaft."
Fridtjof Küchemann in der FAZ vom 30.Juni 2010

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